Let’s Look at the Science (21) – WIE GEHT’S DEN GLETSCHERN?
mit Prof. Niko Froitzheim
Aktuelle Daten über den Zustand der Gletscher in aller Welt gibt es auf der Website* des World Glacier Monitoring Service (wgms) mit Sitz an der Universität Zürich. Hier zwei Graphiken, die den Trend zeigen: nach unten. Die obere Graphik zeigt die kumulative Massenänderung der Referenzgletscher. Das sind Gletscher in aller Welt, deren Massenbilanz seit Jahrzehnten regelmäßig vor Ort gemessen wird, darunter z.B. drei Gletscher in Österreich. Die untere Graphik zeigt die Massenänderung der Referenzgletscher aufgeteilt nach Regionen. Die Massenänderung wird angegeben in Metern Wasseräquivalent (entspricht etwas mehr als 1 m Eishöhe, oder 1000 kg Eis) pro Quadratmeter Gletscherfläche, als Nulllinie ist 1976 festgelegt.
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mit Prof. Niko Froitzheim
Lachgas, auch Distickstoffoxid genannt (N2O) ist ein weiteres Treibhausgas, dessen Konzentration seit der Industrialisierung in die Höhe geht. Seine Klimawirkung (Global warming potential) ist fast 300 mal stärker als die von CO2, auf einen Zeitraum von 100 Jahren bezogen, aber weil es in so geringem Anteil vorhanden ist, ist sein Einfluss auf die Erderwärmung zur Zeit nur etwa ein Zehntel des Einflusses von CO2. Das Auftauen der Permafrostböden führt nicht nur zur Freisetzung von Methan (siehe Folge 19), sondern auch zu einer potentiell gefährlichen Emission von Lachgas, wie Voigt et al. (2017)* gezeigt haben. Sogar sehr gefährlich – die Vorräte von Stickstoff in den obersten drei Metern Permafrost werden auf 67 Milliarden Tonnen geschätzt.
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mit Prof. Niko Froitzheim
Wir müssen leider nochmal auf den beschleunigten Anstieg der globalen Methankonzentration im Jahr 2020 und den Permafrost in der Arktis zurückkommen (siehe Folgen 14 und 15). Die interaktive Karte PULSE, die die Methankonzentration basierend auf Satellitenmessungen zeigt, ist jetzt seit fast einem Jahr zugänglich, sodass wir die Veränderung innerhalb dieses Jahres betrachten können. Die Karten zeigen Nordasien von Skandinavien bis zur Beringstraße. Für sich betrachtet, sind die Permafrostgebiete Nordsibiriens unauffällig, jedenfalls verglichen mit den Methan-Hotspots am Rand des Grönlandeises (siehe Folge 15), aber im Vergleich mit Anfang April 2020 zeigt sich eine dramatische Veränderung. In der Taimyr-Halbinsel (oben Mitte) ist die Konzentration von schätzungsweise 1800 (grün) auf knapp 1900 ppb (gelb bis orange) angestiegen. Das ist mehr als die gesamte Skala (!) der unteren Grafik*, die die Veränderung der globalen Methankonzentration in den letzten Jahren zeigt.
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mit Prof. Niko Froitzheim
Auch wenn die Niederschlagsmengen gleich bleiben, und sogar wenn die relative Luftfeuchtigkeit gleich bliebe (was sie nicht tut – sie nimmt global ab, siehe Folge 16): Die Zunahme der Temperatur allein macht dem Wald zu schaffen und kann zu Waldschäden und Waldbränden führen, wie die Grafik* erklärt. Wärmere Luft (rechts) kann mehr Wasserdampf, d.h. unsichtbares, gasförmiges Wasser, aufnehmen als kühlere Luft (links). Das Wasserdampfdefizit, auch „Dampfhunger“ genannt, gibt an, wieviel Wasserdampf zur Sättigung fehlt (die leeren blauen Kreise). In der Grafik ist links und rechts die Hälfte der möglichen Wasserdampfplätze gefüllt, d.h. die relative Luftfeuchtigkeit beträgt links wie rechts 50 %. Dennoch ist das Wasserdampfdefizit rechts größer. Die wärmere Luft zieht mehr Wasser aus den Pflanzen. Die Auswirkungen auf die Pflanzenphysiologie sind vielfältig und führen zu verringerter Photosynthese und letztlich zum „Verhungern“ und „Verdursten“ der Pflanze, wie im Artikel von Grossiord et al. (2019)** im Detail erklärt wird.
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mit Prof. Niko Froitzheim
Heute mal was Positives! Von Klimaschutzgegnern – oder einfach Leuten, die ihre Untätigkeit und/oder ihren schädlichen Lebensstil entschuldigen wollen – hören wir häufig dieses Argument: „Das eigentliche Problem ist nicht die Erderwärmung, sondern das ungebremste Wachstum der Weltbevölkerung!“ Viele Menschen glauben nämlich, dass die Weltbevölkerung immer noch ungebremst oder exponentiell wächst. Das ist aber ganz falsch.
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mit Prof. Niko Froitzheim
Wird Luft um 1 °Celsius erwärmt – wie bei der globalen Erwärmung seit Mitte des letzten Jahrhunderts – kann sie 7 % mehr Wasserdampf (unsichtbares, gasförmiges Wasser) aufnehmen. Damit die Luft nachher die gleiche relative Luftfeuchtigkeit hat wie vorher, muss diese Menge Wasser vom Boden, aus Gewässern und vor allem aus dem Meer verdunsten. Das tut sie aber im globalen Maßstab nicht. Das ist das Problem.
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mit Prof. Niko Froitzheim
Nach dem letzten Beitrag „Methan gibt Gas“ gab es einige Diskussion, ob die beschleunigte Steigerung der Methankonzentration nicht doch mit Rückkopplungen in der Arktis zu erklären ist, Stichwort Permafrost. Interessantes Problem!
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mit Prof. Niko Froitzheim
Methan (CH4) ist nach CO2 der zweitwichtigste Antrieb der Klimakrise. Derzeit ist der Klimaantrieb durch das menschengemachte CO2 etwa viermal so groß wie der durch CH4. Methan ist in der Luft in viel geringerer Konzentration vorhanden als CO2, aber auch viel klimaschädlicher. Außerdem ist es weniger langlebig als CO2, denn es wird früher oder später abgebaut. Um das Jahr 2000 herum blieb der Methangehalt der Luft eine Zeit lang konstant, seit 2006 nimmt er aber wieder stark zu.
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mit Prof. Niko Froitzheim
In Projektionen einer 4 °C heißeren Erde wird häufig angenommen, dass die Tropen und Subtropen zwar durch tödliche Hitze unbewohnbar, die Subpolar- und (dann eisfreien) Polargebiete jedoch fruchtbar und klimatisch angenehm sein werden – eine trügerische Hoffnung. Wohin das Kippen des Klimasystems wirklich führt, wird am Beispiel der durch CO2-Emissionen und Methanrückkopplung ausgelösten Klimakatastrophe und des Massenaussterbens an der Perm-Trias-Grenze vor 252 Millionen Jahren deutlich (siehe Folge 3). Eine Studie* im Sydney-Becken (Australien) hat die Entwicklung der Umweltbedingungen und der Pflanzenwelt vor, während und nach der Klimakatastrophe anhand von Ablagerungen aus dieser Zeit und den darin enthaltenen Pflanzenresten rekonstruiert.
„Let’s Look at the Science (13) – DIE KLIMAKATASTROPHE UND DER MYTHOS FRUCHTBARER POLARGEBIETE“ weiterlesenLet’s Look at the Science (12) – GLETSCHERSEE-AUSBRÜCHE ALS FOLGE DER ERDERWÄRMUNG
mit Prof. Niko Froitzheim
Am letzten Sonntag (7.2.2021) hat eine Flutwelle an einem Fluss im Himalaya (Nordindien) wahrscheinlich bis zu 200 Todesopfer gefordert. Die Ursache ist noch nicht geklärt, aber man vermutet einen Gletschersee-Ausbruch. Fast gleichzeitig ist eine neue Studie* erschienen, die sich mit dem Risiko eines befürchteten Gletschersee-Ausbruchs und den Ursachen in den peruanischen Anden beschäftigt – genau, es geht um den Palcacocha-See, wegen dem der Bergführer und Kleinbauer Saúl Lliuya den Kohlekonzern RWE verklagt hat.
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