mit Prof. Niko Froitzheim
Wir müssen leider nochmal auf den beschleunigten Anstieg der globalen Methankonzentration im Jahr 2020 und den Permafrost in der Arktis zurückkommen (siehe Folgen 14 und 15). Die interaktive Karte PULSE, die die Methankonzentration basierend auf Satellitenmessungen zeigt, ist jetzt seit fast einem Jahr zugänglich, sodass wir die Veränderung innerhalb dieses Jahres betrachten können. Die Karten zeigen Nordasien von Skandinavien bis zur Beringstraße. Für sich betrachtet, sind die Permafrostgebiete Nordsibiriens unauffällig, jedenfalls verglichen mit den Methan-Hotspots am Rand des Grönlandeises (siehe Folge 15), aber im Vergleich mit Anfang April 2020 zeigt sich eine dramatische Veränderung. In der Taimyr-Halbinsel (oben Mitte) ist die Konzentration von schätzungsweise 1800 (grün) auf knapp 1900 ppb (gelb bis orange) angestiegen. Das ist mehr als die gesamte Skala (!) der unteren Grafik*, die die Veränderung der globalen Methankonzentration in den letzten Jahren zeigt.
Der Grund für die Zunahme in Nordsibirien ist vermutlich das Auftauen der Permafrostböden. Hier sehen wir, wie ein Element des Klimasystems kippt. Die Verbrennungswirtschaft hat uns an den Abgrund geführt. Die Permafrostböden tauen auf und geben weitere Treibhausgase frei. Das Endspiel in der Arktis hat anscheinend begonnen.
Quellen:
*https://pulse.ghgsat.com/
**https://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends_ch4/ (die roten Pfeile habe ich hinzugefügt)