Let’s Look at the Science (6) – LA NIÑA ERTRINKT IM HITZEMEER

mit Prof. Niko Froitzheim

Der November 2020 war global der wärmste je gemessene. Solche Rekorde sind schon fast Normalzustand. Aber: im November 2020 waren die Meeres- und Atmosphärenströmungen im Pazifik im La Niña-Modus, und das gibt dem Rekord eine andere Qualität. Das Strömungsmuster im Pazifik schwankt zwischen zwei Extremzuständen. El Niño erhöht die globale Temperatur und La Niña senkt sie. Normalerweise. Im November 2020 ist La Niña in einem Meer von Hitze ertrunken

Bei La Niña-Ereignissen strömt vor Südamerika viel kaltes Tiefenwasser an die Oberfläche, breitet sich im Pazifik aus und kühlt auch die Atmosphäre. Die Karte mit dem Pazifik in der Mitte* zeigt die Abweichung der Temperatur der Meeresoberfläche im November 2020 gegenüber 1981-2010, in Grad Fahrenheit (1 °F entspricht etwa 0,56 °C). Die blaue La-Niña-Fahne aus relativ kaltem Wasser ist nicht zu übersehen. Aber sie kann nichts ausrichten gegen das viel zu warme Wasser fast überall sonst. So wurde der November zu einem weiteren traurigen Rekord. Die dramatische Erwärmung hat angefangen, die Regeln der Meteorologie ins Wanken zu bringen.

Gleichzeitig lesen zu müssen, wie deutsche Politiker alle möglichen Tricks anwenden (z.B. Gutachten zurückhalten), um mit Braunkohle noch möglichst viel CO2 emittieren zu können, ist einfach niederschmetternd. “Either fight for the Earth or get ready for Hell” („Seven Nation Army“-Cover von XR Barcelona).

Quelle: https://www.climate.gov/news-features/blogs/enso/december-2020-la-ni%C3%B1a-update-walking-la-ni%C3%B1a-winter-wonderland