Let’s Look at the Science (5) – KLIMA-UNGERECHTIGKEIT

mit Prof. Niko Froitzheim

Der anthropogene Klimawandel ist auch eine brutale Form von Kolonialismus. Der materielle Wohlstand der Industriestaaten wird von den Ländern des globalen Südens bitter bezahlt. Die obere Karte zeigt die Pro-Kopf-Emissionen von fossilem C02 im Jahr 2018 (rot: viel; blau: wenig). Die untere Karte zeigt die Vulnerabilität, d.h. Verletzbarkeit, ebenfalls für 2018 (rot: hoch, grün: gering). Die Vulnerabilität beschreibt, wie sehr ein Land den schädlichen Folgen des Klimawandels ausgesetzt ist (Exposition), wie empfindlich es darauf reagiert (Sensitivität), und wie gut es sich anpassen kann (Adaptions-Fähigkeit).

Die Länder des globalen Südens tragen am wenigsten zu den Emissionen bei und leiden am meisten unter den Folgen. Am vulnerabelsten sind fünf afrikanische Länder; am allerschlechtesten von ihnen steht der Tschad da. 2018 haben die Einwohner des Tschad andererseits nur 0,05 Tonnen fossiles CO2 pro Kopf emittiert (50 Kilogramm!!). Die Einwohner von Norwegen, dem Land, das sich über die geringste Vulnerabilität freuen kann, haben 189mal so viel emittiert: 9,43 Tonnen. In Deutschland waren es 9,15 Tonnen. Auch daran sollten wir denken, bevor wir uns in ein Flugzeug setzen oder eben mal eine neue Autobahn genehmigen.

Quellen:
Emissionen: https://edgar.jrc.ec.europa.eu/

Vulnerabilität: https://gain.nd.edu/